Tag 16: Ruhetag Nouakchott

Ausgiebig duschen. Sand und Staub überall. Die Vollgasfahrt über den Strand und durch die Dünen gestern hat uns was das betrifft den Rest gegeben. Aber die Technik, Laptop, Handy usw. haben es überstanden.

Ausgiebig frühstücken. Und Jan-Gerd hat Geburtstag. Das sei aber nur zu Dokumentationszwecken erwähnt. Noch keine Ausfallerscheinungen aufgrund von Malariaprophylaxe.

Der Ruhetag wurde unterschiedlich genutzt. Torben entspannte. Die restlichen Dreiviertel machten einen Stadtrundgang. Nachmittags wurde dann gemeinsam der Fischmarkt besucht.

Nach dem Frühstück eine kurzer Rundgang durch die „Stadt“. Eigentlich nur eine lose Aneinanderreihung unterschiedlichster Gebäude. Verkehrschaos. Einfachste Lebensbedingungen. Der Markt: unbeschreiblich. Zahllose Händler, interessante Gerüche. Überall Müll. Die nächste Müllverbrennungsanlage ist in Tanger. In der Wüste wurde der Müll an Ort und Stelle von uns verbrannt. Nicht gesund, aber die beste aller Lösungen, um sich insbesondere der Plastikverpackungen (Wasserflaschen) zu entledigen. Wir sollten ja jeden Tag unsere 6 L pro Person trinken…

Am späten Nachmittag wurde noch der örtliche Fischmarkt angesteuert. Das war auch ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Massen an Fischern mit ihren Booten, die den Drachenbooten ähneln, landen täglich zwischen 16 und 18 Uhr am Strand an und verkaufen ihren Fang an Zwischenhändler. Ein unglaubliches Gewusel und schwer zu ertragende Gerüche bei 30 Grad.

Nach diesem Erlebnis ging es dann in die Planung des nächsten Tages: Volltanken war erforderlich, inkl. zwei Reservekanister. Das muss bis Banjul (noch ca. 1000 km) reichen. Dann war auch schon der Abend gekommen.

Geocaching stand heute auch auf dem Plan, aber ohne Erfolg. Die vier angepeilten Caches wurden allesamt nicht gefunden, da die Beschreibungen zu unpräzise waren und wir nicht lange unauffällig suchen konnten. Aber wir bekamen einen guten Eindruck dieser Hauptstadt eines der ärmsten Länder der Welt in der Wüste. Entfernung zur nächsten Süßwasserquelle: 70 km.

Speziell der Spaziergang am Abend nach dem Essen war sehr beeindruckend: die Menschen leben mit ihren Familien in ihren Geschäften auf oft weniger als 10 qm.

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Blick über Nouakchott aus dem Hotelfenster.

imageBlick aus dem Hotelzimmer hinunter auf eine Ansammlung von Baracken mit Tierhaltung (Ziegen) direkt an der Hauptstraße. Der Müll wird direkt auf die Straße entsorgt.

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Reifenhandel. Die Familie wohnt und schläft im hinteren Teil der „Werkstatt“ auf ca. 10 qm.

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Bauer mit Obst- und Tierverkauf (Hühner). Die ganze Familie wohnt und schläft im selben Gebäude, auf ca 20 qm direkt an der Hauptstraße.

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Der Fischmarkt findet täglich von 16-18 Uhr direkt am Strand statt. Es herrscht ein quirliges Treiben, wenn die Fischerboote mit ihrer 8-10 Mann starken Besatzung anlanden und den Fang direkt am Strand an die Zwischenhändler verkaufen. Fotografieren ist hier nicht gern gesehen, daher nur zwei kleine Eindrücke der buntbemalten Fischerboote.

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Auch deutsche Produkte sind hier in den entstehenden Supermärkten zu finden. Das Stadtbild wird aber stärker durch die kleinen Einzelhändler geprägt.

 

Ein Gedanke zu „Tag 16: Ruhetag Nouakchott

  1. Liege schon seit Tagen auf der Lauer nach Neuigkeiten aus der Wüste. Das Warten hat sich wirklich gelohnt. Echt beeindruckende Berichte! Bin in meinem Leben eigentlich nie wirklich neidisch auf andere gewesen, hier aber kommt auch bei mir Neid auf. Wäre wirklich gern dabei!
    Jan, dir wünsche ich nachträglich herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

    Gruß aus dem kühlen Hamburg, Uwe

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